Nur Realitäts-empfänglicher machen, nicht debattieren
„Eine sachliche Debatte ist mit Gutmenschen absolut unmöglich. Dementsprechend soll es heute darum gehen, wie ich mit einem Gutmenschen umgehe, um ihn letztendlich ein wenig empfänglicher für die Realität zu machen, ohne mit ihm zu debattieren.“ [1:58]
[Ab 2:27] „Im ersten Schritt sollte keine politische Überzeugung das Ziel sein. Man muß da kleinschrittig vorgehen. Der Punkt ist, eine sachliche Debatte ist unmöglich. Diese Menschen haben bereits bewiesen, daß sie kein Interesse an einer realistischen Weltsicht haben, daß sie kein Interesse an Fakten haben. Denn wenn sie Interesse an Fakten hätten, müßten wir sie gar nicht überzeugen. [] alles das, was wir sagen ist belegbar, ist auch durch Gesetze, oder sei es Statistik, bestätigt.
Dementsprechend eben das Ziel zu haben, jemanden tatsächlich auf diese Art und Weise zu überzeugen ist - ja, man kann das haben, aber man kann auch gerne Einhörner treffen möchten.“
Nur Bekannte, nicht Fremde
[Ab 3:37] „Irgendwelche Fremden zu überzeugen ist eine extrem diffizile Angelegenheit und häufig nicht von Erfolg beschieden. Das heißt, heute soll es eben nicht darum gehen, igendwelche Fremden von irgendetwas überzeugen, die vor allen Dingen nicht überzeugt werden wollen. Und gegen den Willen von jemandem, jemanden zu überzeugen, es ist ohnehin völlig obsolet. [] man stelle sich mal vor, ein Linker kommt an und will uns von seiner Ideologie überzeugen. Wir wollen das nicht. Weil wir das nicht wollen, sind wir überhaupt nicht empfänglich dafür.“
[Ab 4:33] „Heute gibt es eben nicht darum, wie ich irgendwelche wildfremden Menschen auf der Straße überzeuge, weil das ohnehin wirklich eine äußerst diffizile Angelegenheit ist - und auch gesprächs-technischer Kompetenzen und Erfahrungen bedarf, die selten sind. Und das sollte auch nicht unbedingt unser Ziel sein. Denn jeder von uns hat in seinem Umfeld Menschen, die er sehr gern hat, die er gerne ein wenig mehr öffnen würde für die Realität.“
[Ab 5:22] „Ein Mensch, der beschlossen hat, nö, ich habe keine Lust auf Sachlichkeit. Ich habe keine Lust auf Realitätsinn, kann auf der sachlichen und realitätsbezogenen Faktenebene überhaupt nicht erreicht werden. Das heißt, wir müssen jemanden versuchen, emotional zu erreichen.“
Emotionalgerecht
[Ab 5:58] „Man muß die Menschen dort abholen, wo sie stehen. Und diese Menschen sind immer äußerst emotional. [] Man muß versuchen, sie zu erreichen auf der emotionalen Ebene. Man muß sie halt so ansprechen, auf der Ebene ansprechen, wie sie überhaupt ansprechbar sind. Ich meine, wenn man jetzt mal zum Beispiel versucht, mit einen kleinen Kind zu reden, da redet man ja auch nicht wie mit einem Erwachsenen, sondern man redet kindgerecht. und dann mit einem emotionalen Menschen redet dann redet man emotionalgerecht.
[...] Und das ist etwas, was gerade im rechten Lager immer ein sehr sehr häufiger Fehler ist. Man geht halt irgendwie zu der Schwester, zu der Mutter - das Problem sind häufig Frauen, sind wir doch mal ehrlich - und geht danach irgendwie mit mit einem Stapel an Statistiken hin und mit der PKS oder mit verschiedenen Statistiken und Studien und der Einzelfall-Karte und was weiß ich nicht allem, geht man hin, und stellt dann häufig äußerst frustriert fest, daß das nichts bringt.
Da kommen dann häufig völlig hanebüchende Reaktion heraus. Da muß ich auch sagen, ‚Junge, merkste es selber nicht?!‘ Aber das ist irrelevant. denn es geht ja nicht darum, ob man das jetzt irgendwie gutheißt oder ob man das schön findet [...], man sollte da pragmatisch drangehen: D.h.:
‚Was will ich erreichen‘
- nicht: ‚Will ich mich unbedingt gut fühlen bei einer Debatte‘.
Wenn ich Lust habe, mich gut zu fühlen bei einer Debatte, schnappe ich mir irgendeinen linken Antifamenschen und mache ihn absolut fertig. Das ist eine einfache Angelegenheit, solange er keine Freunde und keine Steine hat. [...] Wenn ich Lust habe, mich gut zu fühlen, dann kann ich irgendjemanden einfach argumentativ fertig machen. Wenn ich aber gerne möchte, ja daß etwas besser wird, daß jemand eine realistischere Sichtweise hat, dann muß ich meine persönlichen kurzfristigen emotionalen Bedürfnisse ein bisschen zurückstecken.“
[8:07 ...] wenn man mit Fakten kommt, ist eine Reaktion häufig das Abblocken, gar nicht mehr zuhören, ignorieren von dem, was man eigentlich sagt. Und wenn wir jetzt auf der emotionalen Ebene vorgehen, wie sollen wir das anstellen?
Dissonanztheorie
„Dafür will ich dann einmal gerne kurz die Dissonanztheorie darlegen, ein bisschen Psychoedukation. Es ist immer ganz gut, ein bisschen zu wissen, welche psychischen Mechanismen da am Greifen sind, damit man einfach ein bisschen begreift, was den Menschen vor einem gerade zu dem bewegt, was er tut.
[Ab 9:10] Es geht um die Dissonanztheorie nach Festinger. Das ist eine relativ alte Theorie aus den 50ern. 1956, wenn ich da jetzt gerade nicht durcheinander komme. Und das ist eine sehr basale Theorie. Es ist, bei mir im Studium, noch ganz interessant, wurde diese Theorie eigentlich völlig zerpflückt. Und ich hab nicht ganz genau verstanden, warum. Inzwischen weiß ich, weil, würde man sich dieser Theorie permanent gewahr sein, würde man als Psychologe feststellen, was Phase ist, und das ist nicht das Ziel des Studiums. Dementsprechend wurde es als legliches Modell und nicht Theorie und nicht studienstabil und so weiter dargestellt - ist wirklich in vielerlei Hinsicht ganz schön - ja mir fällt das richtige Wort grad nicht ein - propagandistisch tendenziös.
10:20 Der Mensch hat Beziehungen zu Objekten und zu Personen, emotionale Beziehungen vor allen Dingen. D.h., er hat ein Gefühl zu etwas. Und ich werde das Modell mal ganz kurz am Beispiel von Werbung erklären. weil daran ist es eigentlich am leichtesten verständlich.
Da haben wir die Target-Person P unten links. Das ist dann die Person, die betrachtet wird. Und da haben wir eben eine andere Person. das ist beispielsweise George Clooney, der möglichst positiv besetzt ist, daher das Plus, der ein positives Gefühl hat. Man mag diesen Menschen, aus welchen Gründen auch immer. Deswegen nimmt man häufig berühmte Personen. Personen, die positiv, ein positives Bild haben in der Öffentlichkeit, so daß der Mensch ein positives Gefühl ad hoc hat, wenn er diesen Menschen sieht.
Und dann hat man ein Produkt wie George Clooney war das jetzt lange Zeit Nespresso. Zu Nespresso hat man entweder ein neutrales, ein positives oder negatives Verhältnis. Idealerweise hat man aus der Sicht der Werbung erst mal ein neutrales Verhältnis zu einem neuen Produkt und nicht ein negatives Verhältnis natürlich. Und zu einem neuen Produkt kann man ja schlecht ein positives Verhältnis haben. Also, es gibt zumindest wenig Produkte, die sofort ein positives Gefühl verursacht haben. Die Waschmaschine gehört zum Beispiel dazu. Die hats einfach, da brauchte man keine große Sache, weil das Gefühl gegenüber einer Waschmaschine für eine Frau dermaßen begeisternd war, daß sie keine berühmte Persönlichkeit brauchte, die da irgendwelche positiven Gefühle darauf projiziert. [...]
Wir haben George Clooney - zu dem hat man eine positive Beziehung und Nespresso Kapseln - zu denen hat man eine neutrale Beziehung. Und der Mensch ist immer bestrebt, immer, dieses Dreieck in einen Einklang zu bringen. D.h., daß alles in einer in einem konsonanten Verhältnis ist. Denn wenn das Ganze dissonant ist, daher Dissonanz-Theorie, fühlt er eine Dissonanz, eine innere Spannung, eine innere Unruhe. Und diese Unruhe ist unangenehm. das ist ein grundlegender psychologischer Mechanismus. Wenn man so will, ein Axiiom. ist etwas, was einfach gilt, wo man nicht ganz genau weiß, warum es so ist, aber man kann es so häufig nachweisen, daß man das einfach als gesetzt sehen kann.
D.h., ich habe eine neutrales Gefühl oder vielleicht sogar negatives Gefühl gegenüber irgendwelchen Kaffeekapseln. Dann habe ich George Clooney und dem finde ich ganz toll. Und dann habe ich die eine Spannung. Denn George Clooney und die Kapseln sind in einer positiven Verbindung, in einer positiven Beziehung. Und ich und George Clooney sind gerade in einer positiven Beziehung, gefühlt. D.h., wenn ich dann eine negative oder nur eine neutrale Beziehung zu den Kapseln habe, entsteht eine Spannung. Um das aufzulösen, muß ich irgendeine dieser Beziehungen anpassen:
Entweder ich finde die Kapseln so furchtbar, daß ich meine Gefühle gegenüber George Clooney anpasse. Oder aber ich finde George Clooney so großartig, daß ich meine Gefühle gegenüber den Kaffeekapseln anpasse. So oder so passe ich etwas an. [falls?] ich die Gefühle habe.
Und das, was wir alle schon erlebt haben, ist, daß wir O waren, O, die andere Person. Und die Person, die wir versucht haben, zu überzeugen mit X, den Fakten. Die Fakten waren super negativ in einer super negativen Beziehung und wir waren in einer positiven Beziehung zu der Person, aber diese Person hatte eine derart negative Beziehung zu diesem Gegenstand, zu den Fakten und wir wiederum standen ja in einer konsonanten Beziehung zu den Fakten, d.h., wir und die Fakten wurden sozusagen eins. Um das letztendlich aufzulösen, gab es nur eine Möglichkeit: Entweder man wird positiv zu den Fakten - das sind dann die, die man mit Fakten überzeugen kann, oder aber die Person kriegt negative Gefühle gegenüber uns, um das Ganze dissonant aufzulösen.“
[Ab 14:36] Das ist dann auch der Grund, denke ich mal, daß viele Freundschaften durch Politik z.B. kaputt gegangen sind.
„Ganz genau [...] das was man versucht zu erreichen, ist eben das ganze anders darzustellen: Daß man eben nicht den Fokus auf die Fakten legt, die so negativ konnotiert sind, sondern den Fokus auf die Beziehung zu der Person legt, diese Beziehung festigt, und dadurch langsam und Schritt für Schritt Richtung Fakten geht, so daß eben die Dissonanz nicht zu intensiv ist.“
[Ab 15:27] Also wenn ich das richtig verstanden habe, bauen wir eine so positive Beziehung zu der anderen Person auf, daß, wenn wir die Fakten nennen, daß wir dann nicht als negativ angesehen werden, sondern die Fakten...
„Leider funktioniert das nicht!
Leider funktioniert das so einfach nicht. Denn die Dissonanz ist immer noch da. Und dann kommt es eben darauf an, welche Dissonanz schlimmer ist. D.h. der Mensch geht dann den Weg des geringsten Widerstandes. Denn meine Welt zu ändern, ist mit immensen Wechselkosten verbunden. Denn der Wunsch quasi ein auch eine Beziehung, die da letztendlich besteht X Gegenstand.
Mein Wunsch, ein guter Mensch zu sein ist extrem. ich möchte ein guter Mensch sein. Der Deutsche an sich neigt dazu, unbedingt ein guter Mensch zu sein und guter Mensch sein zu wollen, zu den Guten zu gehören. Ich glaube, dazu neigen alle Menschen, aber ich kenne mich eher mit Deutschen aus, deswegen bezieht sich das erstmal auf die Deutschen.
D.h. ich möchte unbedingt ein guter Mensch sein. Und wenn aber meine Sicht, ein guter Mensch zu sein, beeinflußt ist von den Medien, denen ich ja auch glaube und alles; und dann kommt jemand und sagt:
‚Ja, aber nach dieser Weltsicht bist du kein guter Mensch, also deine Weltsicht stimmt nicht, das heißt, das was du dir aufgebaut hast, das wonach du selber auch ein guter Mensch bist, das stimmt nicht.",
dann ist sein eigener Selbstwert in Gefahr ein guter Mensch zu sein. Und das überwiegt immer gegenüber Beziehungen. Sein kompletter Selbstwert ist in Gefahr. Und das verursacht dann auch, je nach dem, je weiter man von der Realität entfernt ist, desto aggressiver wird die Reaktion.
Ich kann diesbezüglich sehr Erich Fromm empfehlen mit seiner normopatischen Gesellschaft. Wir sind in einer narzisstischen Gesellschaft. Die Leute neigen dazu, einem gestörten Narzissmus zu haben, eine gestörte Selbstliebe zu haben. Und eine gestörte Selbstliebe führt bei Konfrontation mit der Realität immer zu Aggression. Denn entweder, ich akzeptiere, daß die Welt anders ist, als ich sie haben will - dann müßte ich aber auch akzeptieren, daß ich nicht so gut bin, wie ich sein will. Und das bedroht mich substanziell und das kann ich nicht ertragen. [bis 17:57]
[...] wie gesagt, diese Wechselkosten, den Wechsel der Weltsicht ist mit erheblichen Kosten verbunden, wie z.B.
-
soziale Ausgrenzung, ja auch
-
Verlust des Arbeitsplatzes. Und eben und das ist ganz ganz wichtig dafür unterschätzt werden
-
der Verlust der Selbstsicherheit,
-
der Verlust der Selbstliebe und sei sie auch noch so erlogen.“
Also ist das sicherlich auch der Grund, warum Medien und Öffentlichkeit Politiker immer gerne in schwarz weiß denken also gut und böse sage ich mal.
Auf jeden Fall. um Volker Pispers zu zitieren: "Wenn man weiß, wer der Feind ist, hat der Tag Struktur." D.h., wir gehen nicht zu den Fakten erst mal. Die Fakten lassen wir erst mal raus, weil die Fakten sind eine so große Bedrohung für die Selbstliebe des Menschen, das [] funktioniert einfach nicht. Die Menschen werden immer nur dafür sorgen, ihr Kartenhaus an Pseudo-Selbstliebe aufrecht zu erhalten. Denn sie wissen nicht, was sonst kommt.“
Ich kenne auch z.B. eine Person, die sieht die Probleme, die wir haben, aber ist komplett abhängig von den Medien und glaubt, was diese sagen. D.h., AfD böse und dementsprechend ist da keine Möglichkeit heranzukommen, weil nein nein hör auf, das sind doch die Bösen.
„Ganz genau und das liegt halt auch da dran, denn auch diese Ansicht zu wechseln, ist mit erheblichen Wechselkosten verbunden. Denn um auch da wieder für Volker Pispers zu zitieren, ein sehr kluger Mann. Ich kann ja nicht Recht haben, denn wenn ich Recht hatte, müßten sie jetzt zugeben, daß sie sich jetzt [...] jahrzehntelang haben belügen lassen. Diese Anerkennung, daß man sich richtig hat verarschen lassen, das ist auch eine schmerzhafte Erkenntnis. Ich meine deswegen sind im rechten Lager wir ja auch so zornig. Wir sind nicht wütend, denn wir haben einen gerichteten Ärger, wir sind zornig. Aber deswegen sind wir halt eben zornig. Deswegen sind wir ja auch nicht aggressiv. Deswegen geht die Identitäre bewegung nicht durch die Gegend und schmeißt irgendwelchen Leuten die Scheiben ein, auch wenn das die Medien gerne hätten.“
Ja das ist, denke ich mal, tiefe Frustration, wenn man sieht wenn man sich selber schlau gemacht hat, sich selber positioniert und sich an die Fakten hält und man sieht ja, es sind noch so viele Menschen, die verurteilen ein dafür dass man das tut und springen immer noch auf den zug auf des mainstreams und die aktuelle politik
„Genau, weil es, endlich die Realität anzuerkennen, mehr Gefahr birgt. [...] tatsächlich habe ich das auch schon häufig gefunden im rechten Lager, daß die Leute eben auch die wiederum in ihrem Lager eingerichtet haben. Ich gehöre zu den Guten, jetzt gehe ich zu den Rechten des kollektiven nicht sind dass ich auch dort sehr emotional werden gegenüber Andersdenkenden. das ist ein Problem, das man im rechten Lager ebenso betrachten muß, definitiv.
[...] 21:47 Wie geht man da jetzt dran. Das heißt, man geht eben an diesen Wunsch heran, ein guter Mensch zu sein; denn der ist da. Und man nutzt die positive Beziehung, die man mit einem Menschen schon mal hat. Und jetzt endlich versucht man, diese Menschen davon zu überzeugen, daß man durchaus ganz ähnliche Ansichten hat zu den Werten, die dieser andere hat. Wichtig ist, das Ganze muß aufrichtig sein. [...] es ist ganz hin versichere klar zu machen, was will ein guter Mensch. Oder was ist das Ziel eines guten Menschen. Und das von Medien verbreitet wurde, was aber auch stimmt, ist, ein guter Mensch schafft Mehrwert. Ein guter Mensch kümmert sich um andere, interessiert sich für das Leid und das Wohlbefinden anderer. Er möchte auch gerne anderen Menschen helfen, sie eventuell sogar retten. Er ist dementsprechend kein Diskriminant. Das heißt, er verachtet Menschen nicht allein aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft, Sexualität, Geschlecht usw. So das sind jetzt witzigerweise ziemlich viele Dinge, die auf Linke nicht zutreffen. Aber das nur nur ein kleiner fun fact am Rande.
Ganz wichtig bei solchen Sachen wenn ihr jetzt da rangeht: Laßt so was wie Islam, Herkunft oder Kultur und so weiter, laßt das komplett raus. Bei der ersten Sache echt rauslassen. Da muß man wirklich mit absoluten Samthandschuhe ankommen, kann nix triggern, keine Dissonanz auflösen, erstmal ganz viel Konsonanz streuen. Das heißt, ich und du wir fühlen uns wohl und unser Bild eines guten Menschen ist konsonant. Überall plus. Wir haben das gleiche Bild eines guten Menschen. Wir haben das gleiche Ziel eines Gutmenschen. Wir möchten das alle gerne haben.
Und da bleibt man erst einmal abstrakt: Es ist wichtig, Menschen zu helfen. Ich finde es auch wichtig, daß Flüchtlingen geholfen wird. Aber die Wahrheit ist, es gibt böse Menschen. Und die bösen Menschen gibt es überall auf der Welt. Und wenn ich offene Grenzen habe, dann kommen nicht die netten Menschen hierher. Dann kommen die bösen Menschen hierher.“
Also so ähnlich, wie mit einem Kind?
„Man bleibt sehr abstrakt und bezieht das eben nicht auf sowas wie den Islam. Egal was die Fakten sind, denn das ist vollkommen irrelevant. Die Fakten sind unwichtig. Aber man einigt sich erstmal darauf:
‚Ja wir wollen Menschen helfen. Ich möchte, daß es Menschen gut geht. Ich möchte gern, daß Menschen von ihrer Arbeit leben können. Ich möchte gern daß Menschen sicher sind. Ich möchte gerne, daß Menschen, die auf der Flucht nach Deutschland kommen, daß sie sicher sind.‘
und so weiter. [] Alles was ihr sagt, sollte auch definitiv aufrichtig sein. Denn ansonsten funktioniert das ganze Spiel nicht. Meine persönliche Ansicht ist auf jeden Fall, daß wir Flüchtlinge aufnehmen sollten. Aber würden wir tatsächlich Flüchtlinge aufnehmen, werden das so insgesamt fünf bis zehntausend Leute, und mit denen wir fertig werden. [...]
‚Als Feminist alter Schule finde ich es total furchtbar, daß viele Frauen, die hier nach Deutschland fliehen, in Flüchtlingslagern überhaupt nicht sicher sind, weil, mal völlig abgesehen von den ganzen Einzelfällen, die an deutschen Frauen verübt werden, die meisten Frauen, die vergewaltigt werden sind Leute aus deren eigenen Lagern. Das heißt das, was den Deutschen widerfährt, ist nur eine Speerspitze dessen, was sie sich gegenseitig alles antun. D.h., die Unschuldigen die wirklichen Flüchtenden die hier ankommen, sind hier nicht sicher. D.h., mein persönliches Ziel, unbedingt diesen Menschen helfen zu wollen, wird total torpediert von diesen offenen Grenzen. Das heißt, ich möchte gern, mir ist es wichtig, daß diesen Menschen geholfen wird. Und es wird ihnen nicht geholfen und das macht mich sauer das macht mich traurig.‘
So das ist ein bisschen die Herangehensweise, daß man halt vereinigt sehr emotional an die Sache herangeht. Daß man wirklich die Emotionen mitteit, die man hat. Wichtig ist Ehrlichkeit. Wenn ihr nicht ehrlich seid, wenn ihr nicht wahrhaftig seid, wird das nichts. Wenn ihr heuchelt, merken die das sofort. Ihr müßt echt sein, ihr müßt empathisch sein, ihr müßt wertschätzend sein. Das sind wichtige Herangehensweisen, wenn ich jemanden emotional kriegen möchte, Deswegen macht man es auch beim Menschen, die einem sehr wichtig sind.
Weil irgendjemand Wildfremden eine unbedingte Wertschätzung entgegenbringen und ehrlich und so weiter, das ist nicht so einfach. Also ich meine, mir sind fremde Menschen ziemlich egal. Warum soll ich den irgendwie, wie soll ich denen eine totale Wertschätzung gegenüber verkörpern und denen gegenüber möchte ich auch gar nicht so ehrlich sein und meine Gefühle teilen usw. Deswegen macht man das erst mal gegenüber den Menschen, die einem sehr sehr wichtig sind.
Denn da ist es einfach, denen zu sagen:
‚So und deshalb Schwesterherz, habe ich inzwischen tatsächlich Angst, das du alleine nachts auf der Straße bist. Es geht mir auch überhaupt nicht darum, wer dich letztendlich überfällt. Aber wenn ich offene Grenzen habe, dann kommen Menschen hierher, die das ausnutzen. Und mir geht es nicht darum, ob die Wahrscheinlichkeit jetzt so riesig ist. Mir geht es darum, daß die Möglichkeit da ist. Und die möglichkeit reicht mich völlig aus.‘
Man kann sicherlich auch gut argumentieren, besonders wenn man jetzt mit einer Mutter oder dem Vater redet mit Blick auf die Zukunft ja weil die die Aussichten, die Zukunftsaussichten, sind ja nicht gerade rosig mit der aktuellen Politik.
„Ganz genau, und da müssen und das ist letztendlich wirklich immer ein totaler Seiltanz. Denn sobald es zu viele Fakten gibt, kommen dann immer solche Sprüche wie
‚Ja, ja, da hast du ja Recht, aber ich sehe das Problem einfach nicht.‘
und dann wird man im Regelfall wirklich selber emotional und sagt:
‚Wie, du siehst es nicht? Herrgott noch eins, mach die Augen auf!‘ []
[Ab 29:08] Man bleibt auch tatsächlich erst mal nicht am eigenen Volk. Denn das ist durchaus eine traurige Sache, aber so ist es. Den Leuten ist das eigene Volk häufig relativ egal und sie wollen die Gefahr gegenüber dem eigenen Volk nicht sehen.
[Ab 29:59] Man muß auf emotionaler Ebene agieren ohne dabei zu emotional zu werden. Das ist eine schwierige Sache. Sowas erfordert auch ein bisschen Übung. Tatsächlich ist sowas, bevor ihr in so ein Gespräch geht mit einem Menschen, der euch wichtig ist, Übt sowas vorm Spiegel, mit einem Freund, mit anderen Rechten. Macht meinetwegen auch Übungskreise oder so was. Das ist echt die defizile Sache. Das ist etwas, davon haben die allerwenigsten überhaupt Ahnung, und noch viel weniger haben wirklich Übung darin. Das ist eine schwierige Sache. Weil das ist ein Feld, das haben wir viel zu lange den Medien überlassen, diese emotionale Kriegsführung. Und ja, auf emotionaler Ebene wirklich Menschen zu überzeugen, ist etwas, worin wir keine Übung haben und macht es dahingehend sehr schwer.
Ich kann mich noch daran erinnern, als die ganzen NSA-Skandale und so weiter offenbar wurden, also für die breite Masse offenbar wurden, und ich telefonierte einmal mit meinem Telefonanbieter. Und er fragte dann, ob ich whatsapp hätte. sagen ich hab' ich habe kein whatsapp. Warum haben Sie dann keine whatsapp? Weil mir meine Daten viel zu fein sind, Na gut, ich meine, die NSA weiß eh alles, aber ich muß denen ja nicht mit Absicht noch was hinterher werfen. Ach und dann dieser großartige Spruch: ‚Wenn man nichts zu verbergen hat, ist es doch nicht schlimm.‘ und dann war meine Antwort darauf: ‚Ernsthaft, ich habe eine ganze Menge zu verbergen.‘ und er dann erst mal völlig irritiert. Ich sagte
‚Ja natürlich, ich habe eine große Menge zu verbergen: Ich hab zu verbergen, wie ich mich mit meinem Mann streite. Ich habe zu verbergen, wie ich schief unter der Dusche singe. Ich habe zu verbergen, wie ich wie ich von einem schnulzigen Film heule. Es gibt tausend Dinge, die ich zu verbergen habe. Das nennt sich Privatsphäre.‘
Solche Selbstverständlichkeiten zu spiegeln, ist manchmal sehr sehr hilfreich. Und wenn man sagt:
‚Ja, wir sind doch Weltenbürger.‘
‚Weltenbürger das heißt ja, daß ich gleichzeitig auch noch Bürger von Nordkorea bin. Das bin ich lieber nicht.‘ Dann sagen sie: ‚Nein nein, so meine ich das nicht.‘ ‚Ach und dann China. Ich mein´s nicht böse, aber China muß jetzt auch nicht sein. Und Japan: Japan ist nett, aber die haben ein ziemliches Problem attentis, muß jetzt auch nicht sein. Und Südafrika, auch das ist momentan nicht so gut, wenn man da weiß ist. Und Nigeria, da sind momentan einfach sehr viele, sehr viele Menschen. Da will ich auch nicht unbedingt sein. Und in Brasilien da sind Raubüberfälle dermaßen häufig, daß die Leute inzwischen sogar ein zweites Telefon mit sich führen, was die Diebstahltelefon nennen, was sie dem Räuber direkt in die Hand geben, damit sie wohlbehalten aus einer Situation rauskommem. Nee, Brasilien das ist auch nicht gut. Ich möchte kein Weltbürger sein.‘
Das heißt. einfach solche Gefühle widerspiegeln, egal wie selbstverständlich sie für einen selbst sind, denn für den anderen offensichtlich nicht.
Ja, weil auch punkto Sicherheit puncto, wie kultiviert ein Volk ist. Ja, das ist ja alles aus dem Volk selbst entstanden aus der Tradition aus der Kultur und dementsprechend kann man nicht einfach sagen ja ich bin Weltenbürger und Nationen sind überhaupt nichts wert. Das ist das, wo wir vielleicht hingeführt werden sollen das ist aber eine Katastrophe, weil die Leidtragenden sind die Einheimischen im Endeffekt
33:29??? Das wissen die Leute und gerade die allermeisten ganz normalen Menschen haben sich darüber schlicht und ergreiffend keine Gedanken gemacht.
Ich hatte mir gestern ein Video vom Volkslehrer angeschaut, ganz interessant. Er war auf der Leipziger Buchmesse und hat mit verschiedenen Linken gesprochen und man konnte in diesen Gesichtern total sehen, daß sie schlicht und ergreifend noch nie mit so etwas konfrontiert wurden. Also der eine war hinterher völlig fertig, also ab dem Moment, wo ihm nämlich die Erkenntnis nahe gebracht wurde, der Mainstream ist dermaßen nach links gerückt, daß alles links davon plötzlich rechts ist. Und daß rechts zu sein, plötzlich gar nicht mehr bedeutet, wirklich rechts zu sein, wie es früher bedeutete. Ab dem Moment drehte der Typ von Freitag und das war eine so interessante Mimik, die er daraufhin hatte. Der war völlig fertig hinterher.
[] Der [Klaus Strunz] hat gesagt, glaube ich letztens in einer Debatte: ‚Würde es in Deutschland einen Rechtsruck geben, wären wir wieder in der Mitte angekommen.‘
„Ja definitiv und die allermeisten Menschen - das ist etwas, was ich bin mir bei der Arbeit festgestellt habe - die allermeisten Menschen, die völlig normal Menschen, machen sich über viele Sachen keine Gedanken, sondern haben nur ein Gefühl dazu. Und manchmal ist es sinnvoll, die eigenen Gefühle zu spiegeln und dann immer so mit so ein bisschen Fakten, so ein ganz klein bisschen emotionale Fakten erst mal zu streuen.
[] wenn man diesen Menschen dann erstmal davon überzeugt hat, daß man ein guter Mensch ist, daß es einem um die gleichen Werte geht, daß man konsonant ist von den Ansichten her, dann kommen diese Menschen im Regelfall auch von selber auf einen zu und wollen mehr wissen.
Es gibt mehrere Ebenen auf denen sie agieren können
-
zum einen eben zum Beispiel durch die Unterstützung der AfD, die wenn man sich mal bedenkt sie ist die AfD ist im wesentlichen nur rechts, weil das andere so extrem weit links ist. So rechts ist die AfD nicht. Die hat verschiedene sehr klare sozialpolitische Forderungen, die eindeutig links sind oder eindeutig mitte-links. Dementsprechend der AfD zu unterstützen auf der parlamentarischen Ebene.
-
dann haben das overtone Fenster zu verschieben durch die Penetration der Filterblase der Gutmenschen über Twitter, über Youtube und dergleichen.
-
Und letztendlich und das ist das, worum es heute hier geht, eben die Einzelarbeit mit Menschen, denn da kann man immer auf einen Schneeballeffekt hoffen.
Jeder von uns kennt jemanden, den er gerne an seiner Seite wüßte, mit dem er gerne zusammen für Deutschland kämpfen würde, der aber einfach nicht mitmacht. Und auch was ich hier gesagt habe, das ist durchaus nicht ohne Erfolgsgarantie. Wenn letztendlich die persönliche Selbstverleugnung tief genug sitzt, dann kann man da nichts machen. D.h., wenn man da jemanden hat, der wirklich absolut zerstört ist und ganz ganz ganz tiefen Selbsthass hat, dann wird das leider nichts.“
[Ab 38:42] Das was du ja schon angesprochen hattest vorhin, ist ja, das ein großes Problem junge Frauen sind. Ich glaube, bei denen war der Anteil der AfD-Wählerinnen marginal. Und das erlebe ich selbst auch immer. Und ich glaube, daß das bei diesen jungen Frauen auch Frauen bessere Chancen haben, oder?
Eigentlich einzig und allein darum, weil Frauen halt prinzipiell eben ein bisschen emotionaler sind in ihrer Agitation. Während Männer halt hier jetzt ein bisschen sachlicher sind. Prinzipiell möchte eine Frau schon gern vom Mann überzeugt werden. Also wenn wir jetzt in die Historie gehen, hat das ja durchaus wesentlich mehr und so als Patriot und wanderte unterdrückten dass das große Männer an der Spitze und die schauen an deren Seite standen. Denn es ist nicht so, daß eine Frau gerne bevormundet wird, aber zu wissen, da ist ein selbstsicherer Mann, der mit sich selbst im Reinen ist und etwas Gutes will, daß man einen guten Funken spürt von dem, läßt man sich als Frau schon gerne was erzählen.
[Ab 40:08] Wenn man dann natürlich diese [] Frauen hat, auf diesem feministischen Trip sind, die sich eigentlich gar nichts von Männern erzählen lassen wollen; ich glaube, da ist dann schon eigentlich Hopfen und Malz verloren, oder?
[Ab 40:29] „Diese Menschen die sind tief tief tief im Selbsthaß verwurzelt. da kann man nicht viel machen. Ich meine, wer seine eigene Weiblichkeit verneint, hat psychische Probleme fernab von Gut und Böse. Und ich meine, das sieht man den Frauen hier teilweise ja wirklich schon an. Das ist ja das Erstaunliche, daß man diesen Frauen wirklich den inneren Haß
daß man denen das wirklich ansieht. Das ist für mich wirklich bemerkenswert.
Frauen möchten gerne weiblich sein. Das merkt man daran, daß diese ganzen hardcore-Feministinnen [oft trotzdem immer noch...] sagen: ‚Ich bin schön, sag, daß ich schön bin.‘ Dann ist es immer noch wichtig, denn immer noch dieses gleiche weibliche Bedürfnis, als schön und weiblich wahrgenommen zu werden. Sie sind nur leider so gestört, daß ich das nicht mehr gesund zum Ausdruck bringen kann. Aber der Wunsch ist immer noch ganz genau dasselbe.“
Video: Mit Gutmenschen debattieren, Psychologin im Interview, 20.03.2018
Youtube-Kanal Friedrich von Osterhal gesperrt am 11.05.2018
Betreiber war jahrelang JuSo- und SPD-Mitglied